Sophie Charlotte von Preussen |
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Eine politisch komplizierte Tat des Kurfürsten von Brandenburg, Friedrich III., führte dazu, dass Preussen ab 1701 Königtum wurde. Sophie Charlotte, Tochter des Kurfürsten Ernst August von Hannover und der berühmten Kurfürstin Sophie von der Pfalz, die seit 1684 mit Friedrich verheiratet war, wurde damit die erste Königin in Preussen. Sie war eine hochgebildete Frau, eine Meisterin der Dialektik, die im kulturellen Aufschwung Preussens wesentliche Spuren hinterlassen hat. In ihrem Salon in Lützenburg, das später ihr zu Ehren Charlottenburg genannt wurde, verkehrten Gelehrte, Philosophen, Freidenker, Jesuiten und lutherische Theologen. Sophie Charlotte liebte es, sie in theologische Streitgespräche zu verwickeln, die oft die ganze Nacht hindurch dauerten. Sie war es, die dafür sorgte, dass die Societät der Wissenschaften, die spätere Akademie der Wissenschaften, gegründet wurde und gelehrte Männer wie Gottfried Wilhelm Leibniz nach Berlin kamen. Ihr Enkel Friedrich der Grosse, der sich durch eine tiefe Seelenverwandtschaft mit ihr verbunden fühlte, beschrieb sie als eine Fürstin von hervorragendem Verdienst. In ihr vereinigten sich alle Reize ihres Geschlechts mit geistiger Anmut und aufgeklärtem Verstand. Sie verlieh der Residenzstadt Berlin und dem Prunk, den der Kurfürst-König Friedrich der I. liebte, durch ihre Bildung und Liebe zur Kunst Sinn und Inhalt. Von dem ersten grossen Geschichtsschreiber Deutschlands, Leopold von Ranke, erfahren wir eine objektive Sicht Friedrichs I. Leider taucht der Name Sophie Charlottes in der Geschichtsschreibung nicht sehr oft auf, obwohl sie eine grosse Rolle im kulturellen Leben Preussens spielte. Bemerkenswert ist vor allem ihre Rolle am Berliner Hof nach dem Sturz Danckelmanns, des Oberpräsidenten Friedrichs, als sie die philosophische Königin wurde, als die sie in die Geschichte einging.
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