Thesen, S: Kintopp und Leben |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität zu Köln (Seminar für Deutsche Sprache und ihre Didaktik), Veranstaltung: Neusachliche Literatur, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll es um "Kintopp und Leben" in der neusachlichen Literatur gehen. Was heisst das? Eine Besonderheit der Zeit, die die Neusachliche Literatur nachhaltig prägt, ist die zunehmende Medialisierung der Gesellschaft, der alltäglich erfahrbaren Wirklichkeit zumindest im grossstädtischen Kontext. Diese Entwicklung soll im ersten Teil der Arbeit kurz umrissen werden. Mit Bezug auf das neue, moderne Medium Film wurde und wird der Begriff des Filmischen Schreibens entwickelt und gerade auch in der Literatur der Weimarer Republik verortet. Die inhaltlichen Dimensionen aber auch die Problematik des Begriffs werden im zweiten Teil dargestellt. Dabei wird die Montage als eine zentrale Technik der Filmischen Schreibweise genauer beleuchtet. Im dritten Teil werden dann mögliche Formen der Montage in Kästners Roman Fabian exploriert. Dabei geht die Sammlung über das enge Montageverständnis als Aufnahme bzw. Zusammenstellung von Zitaten hinaus. Versucht wird vielmehr, das Spektrum möglicher intermedialer Bezüge zwischen Film und (neusachlicher) Literatur anhand von Fabian auszuloten. Während bereits im 19. Jahrhundert die Fotografie als neues Medium zu Diskussionen geführt hatte, verschärft sich das Ringen um die spezifischen Eigenarten bzw. die Vor- und Nachteile der Medien mit dem Hinzutreten von Film und Rundfunk in der Weimarer Republik. Das Kino ist in seinen Anfängen zu Beginn des 20. Jahrhunderts v. a. ein Unterhaltungsmedium der Arbeiter bzw. der "untersten Proletarierschicht". Zunächst werden keine längeren Filme, sondern revueartige Abfolgen von Kurzfilmen gezeigt - im Zentrum steht also keine entwickelte Handlung sondern hinter den kurzen komischen, dramatischen oder oft dokumentarischen Szenen wirkt v. a. das Medium Film selbst als Attraktion. Das Abbild der Wirklichkeit an sich, die visuelle Sensation beeindruckt, mehr oder weniger unabhängig davon, was gezeigt wird. Mit dem Engagement bürgerlicher Schichten einerseits, die ihr ästhetisches Verständnis von der Literatur auf den Film übertragen, mit der politischen Instrumentalisierung des Mediums im Kontext des Ersten Weltkriegs, mit technischen Weiterentwicklungen und einem professionalisierten Produktions- und Vertriebssystem kommt es zu komplexeren Filmhandlungen. Die gestalterischen Mittel des neuen Mediums werden entdeckt und entwickelt.
Kategorie: Office Supplies Hersteller: GRIN
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