Fahnenflucht mit der Lokalbahn |
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'Nein, Andreas Grosz' Texte changieren nicht zwischen Alltag und Traum. Ich glaube nicht an eine solche Verniedlichung. Nur die Verharmlosung verfügt über jenes langweilige Muster, wonach der Alltag mit Trauminhalt angereichert wird, um die Sache knistern zu lassen. Nein. Was bei Grosz knistert, ist Realität, erdauerte Realität allerdings: Ich bin fast sicher, dass seine Sätze allerlängste Anwege nehmen, grosse Geduld und langes Warten voraussetzen, also ein Mass an Arbeit, literarischer Arbeit, das heutzutage vollständig ausser Mode ist. Diese Arbeit zahlt sich aus. Grosz' Sätze – und noch erstaunlicher: jeder einzelne Textbeginn – setzen ganz selbstverständlich Leben voraus. Gemogelt wird nicht, behauptet wird nicht. Weil das Leben nicht mit einem Plot verwechselt wird, glauben wir hier jedem Satz, dass er aus dem Leben kommt. Man kann das nur als Grosstat (und GroszTat) beschreiben, wie noch die leichtesten, spielerischsten, zwanglosesten Sätze dem schwierigen, ernsten, aufs Verrückteste ernsten Leben abgeschöpft scheinen, das heisst eine Verbindlichkeit entwickeln und einen Sog aufbauen, welche offener Literatur in aller Regel nicht eigen sind. [.] Hier scheint der Beweis geliefert, dass Freiheit im Falle der Kunst eben der Glaubwürdigkeit mitnichten im Weg steht.' Dieter Zwicky
Kategorie: Books Hersteller: Pudelundpinscher, edition
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