Moderate Inflation, Wirtschaftswachstum und Geldpolitik. |
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Wie wirkt moderate Inflation auf das Wirtschaftswachstum? Welche Aufgabe kommt der Geldpolitik in einem Umfeld weitgehender Geldwertstabilität zu? Das sind die Kernfragen dieser Arbeit. Während aus neoklassischer Sicht selbst geringe Inflation durch eine Vielzahl von Effekten das Wachstum behindert, ist die keynesianische Position differenzierter. Die Ziele Preisniveaustabilität und Wirtschaftswachstum können harmonieren, in Konflikt oder auch neutral zueinander stehen. Entscheidend für die Wirkungen der Inflation sind die Inflationsursachen, die Erwartungen von Unternehmen und privaten Haushalten hinsichtlich geldpolitischer Reaktionen und schliesslich die Reaktion der Geldpolitik selbst. Ob die neoklassische oder die keynesianische Sicht die Realität besser beschreibt, ist empirisch zu klären. Internationale Querschnittsvergleiche legen den Schluss nahe, dass Inflationsraten unter 8% das Wachstum weder fördern noch behindern. Länderstudien zeigen, dass die Wachstumswirkungen der Inflation zwischen Volkswirtschaften differieren, so dass allgemein gültige Urteile kaum möglich sind. In der BR Deutschland war Inflation vor allem dann mit Wachstumsverlusten verbunden, sobald sie das von der Bundesbank tolerierte Ausmass überschritt und zinspolitisch bekämpft wurde. Vektorautoregressionsanalysen zeigen für Deutschland und Frankreich, dass zinspolitische Massnahmen gerade bei hoher Geldwertstabilität zuerst Wachstums- und kaum Preiswirkungen zeitigen. Mehr Wachstum durch expansive Zinspolitik führt nicht stets zu Inflation, mehr Preisniveaustabilität durch restriktive Zinspolitik dagegen sicher zu Wachstumsverlusten. Daher sollten sich Zentralbanken verstärkt dem Wachstumsziel zuwenden. Sie benötigen dafür die Rückendeckung durch die Einkommens- und die Finanzpolitik, die ihrerseits auf Geldwertstabilität hinzuwirken haben.
Kategorie: Books Hersteller: Duncker & Humblot
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